- Mons
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Mọns[lateinisch] der, -/'Montes, Astronomie: Bezeichnung eines Berges (beziehungsweise Gebirges) als Struktureinheit auf Körpern des Planetensystems, z. B. Olympus Mons (Mars) oder Maxwell Montes (Venus).Mons[mɔ̃ːs], niederländisch Bergen ['bɛrxə], Hauptstadt der Provinz Hennegau, Belgien, 91 500 Einwohner; Universität (gegründet 1965), zwei Teiluniversitäten (polytechnische Fakultät und die katholische Fakultät für angewandte Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft), Konservatorium, Staatsarchiv, prähistorische, Kunst-, naturkundliche u. a. Museen. Mons ist Mittelpunkt des industriereichen Borinage; Textil-, chemische Industrie, Metallverarbeitung, Röhrenwerk, Aluminiumverarbeitung, Zementwerke, Herstellung von Wellpappe, Elektronikindustrie; Verkehrsknotenpunkt, Binnenhafen mit Kanalverbindungen zur Schelde und zum Charleroi-Brüssel-Kanal. Nördlich von Mons, bei Casteau, befindet sich das NATO-Hauptquartier für Europa.Die Stadt lagert sich um den Burghügel mit dem 87 m hohen Belfried (1661-69). Südwestlich unterhalb liegt die spätgotische Waltrudiskathedrale (Sainte Waudru, um 1450 begonnen, Chor 1502, Langhaus 1576 vollendet, Glasmalerei im Chor 1510 ff.; Kirchenschatz). Nordöstlich des Burghügels am Markt steht das gotische Rathaus (1458-67, Turm 1716/17) mit reich gegliederter Fassade, daran angelehnt eine Affenstatue (»Singe du Grand-Garde«, 15. Jahrhundert).Mons erwuchs um das gegen 650 gegründete Kloster Sankt Waltrudis und die im 9. Jahrhundert angelegte Burg der Grafen von Hennegau; im 13. Jahrhundert Stadtrecht (Schöffensiegel um 1218 bezeugt), gegen Ende dieses Jahrhunderts Mittelpunkt der Grafschaft Hennegau. Als Tuchmacherstadt erlebte Mons bis ins 16. Jahrhundert seine Blütezeit. 1792 durch französische Truppen erobert, war Mons bis 1814 Hauptstadt des Départements Genappes, 1815 wurde es Hauptstadt der niederländischen Provinz Hennegau.
Universal-Lexikon. 2012.